Welche Hundekrankheiten gibt es
ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Diese Übersicht soll nur einer ersten Auskunft dienen
Schmerzhafte Umfangsvermehrung, zum Teil gerötet. Diese ist mit Eiter gefüllt. Je nach Lokalisation unterschiedliche Symptome, Fieber ist möglich. Bei Abszessen an den Gliedmaßen treten Lahmheiten auf. Gibt es ein Abszess im Maul, frisst der betroffene Hund meist schlechter. Über Abszessen fällt gelegentlich das Fell aus.
Ursache:
Keime in einer nach außen verschlossenen Wundhöhle, ursächlich z. B. bedingt durch in das Gewebe eingedrungene Grannen oder Bisse von anderen Tieren
Betroffene Hunde zeigen häufiges “Schlittenfahren”. Dabei setzt sich der Hund und rutscht mit vorgeschobenen Hinterbeinen über den Boden. Vermehrtes Schlecken im Analbereich und eine Rötung des Afters können auftreten. Zu vergleichbaren Symptomen führen oft auch stark mit Sekret gefüllte Analdrüsen, die vom Tierarzt einfach entleert werden können.
Mögliche Ursachen:
Infektionen der Analdrüse, z. B. durch Bakterien
Störungen der Drüsensekret-Entleerung (z. B. durch Verwachsungen)
Nicht alle infizierten Hunde zeigen Krankheitssymptome. Typische Symptome der Anaplasmose wären Fieber, erhöhte Blutungsneigung (erkennbar z. B. an spontanem Nasenbluten und roten Punkten auf den Schleimhäuten) und Gelenkschmerzen.
Mögliche Ursachen:
Infektion mit Bakterium “Anaplasma phagozytophilum” durch Zeckenbiss
Schmerzen in Bewegung, vor allem nach einer Ruhephase. Bei fortgeschrittener Erkrankung auch Umfangsvermehrung der betroffenen Gelenke möglich.
Mögliche Ursachen:
chronische Gelenkentzündung
Verschleiß
zuvor aufgetretene akute Entzündungen, z. B. durch Infektionen, Bänderrisse oder Traumata
An einer Bauchspeicheldrüsenentzündung leidende Hunde zeigen fast immer Erbrechen. Sie haben starken Bauchschmerz und Durchfall, gelegentlich auch Fieber. Die Bauchspeicheldrüsenentzündung kann akut und chronisch auftreten.
Mögliche Ursachen:
Verletzung der Bauchspeicheldrüse (z. B. bei einem Unfall)
Häufig unklare Ursache und spontanes Erkranken
Der Hund uriniert häufig, setzt dabei kleine Mengen Urins ab. Er zeigt Unsauberkeit, Schmerzen beim Harnabsatz, gelegentlich Absatz blutigen Urins.
Mögliche Ursachen:
Harnwegsinfektion mit Bakterien oder Viren
Harnsteine
Wird durch Zecke übertragen. Zu Beginn der Infektion Rötung um die Bissstelle. Durch das Fell wird sie häufig übersehen. Im Anschluss tritt Fieber und Lethargie auf, im weiteren Verlauf dann häufig Gelenksbeschwerden und Muskelschmerz. Bleibende Schäden sind möglich.
Mögliche Ursache:
Biss einer mit Borrelien infizierten Zecke
Der Hund trinkt viel und setzt mehr Urin ab. Er zeigt Heißhunger und nimmt vor allem um den Bauch herum zu. Bei langhaarigen Rassen kann das Fell an den Flanken dünner werden. Die Haut kann pergamentartig wirken. Betroffene Tiere haben ein schwaches Immunsystem.
Mögliche Ursachen:
meist gutartiger Tumor der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
Nebennierentumor
zu viel Cortison durch Medikamente
Reduziertes Interesse an der Umwelt, vermehrtes Schlafen, Verminderung der Aktivität. Von Depressionen betroffene Hund zeigen gelegentlich unkontrollierten Urin- und Kotabsatz auf dem Liegeplatz. Auch Fressunlust ist häufig zu beobachten, zum Teil wird die Nahrungsaufnahme vollkommen verweigert.
Mögliche Ursachen:
Meist traumatische Erlebnisse, zum Beispiel: heftige Aggression gegenüber dem Hund
bei Welpen zu frühes Absetzen von der Mutter
Verlust der Bezugsperson(en)
Höhere Wasseraufnahme und mehr Urinabsatz, Heißhunger und gleichzeitig Gewichtsverlust. Vor allem ältere Hunde sind häufiger betroffen.
Mögliche Ursachen:
Übergewicht
genetische Veranlagung
Bauchspeicheldrüsenentzündung
Autoimmunerkrankung
andere Stoffwechselerkrankungen wie z. B. Morbus Cushing
Absatz breiigen bis wässrigen Kots. Gelegentlich mit Blutbeimengungen. Je nach Ursache häufig verbunden mit Bauchschmerzen und Erbrechen.
Mögliche Ursachen:
Infektionen mit Viren oder Bakterien
Parasitenbefall
Vergiftungen
Stress
Futtermittelunverträglichkeiten oder -allergien
Epilepsie äußert sich durch das Auftreten von Krampfanfällen. Dabei ist der Hund nicht ansprechbar, bewegt sich vollkommen unkontrolliert und unkoordiniert.Häufig sind Ruderbewegungen mit den Beinen. Zum Teil ist Bildung von Schaum vor dem Maul zu beobachten.
Mögliche Ursachen:
Bei klassischer Epilepsie: unbekannt
Krampfanfälle auch möglich durch: angeborene Missbildungen, starke Leberprobleme
Hirntumore
Medikamentenunverträglichkeiten (MDR-1 Defekt bei z.B. Collies)
Minderwertiges Futter
Betroffene Hunde können unter Juckreiz, wiederkehrenden Ohrenentzündungen sowie Erbrechen und Durchfall leiden. Aufgrund des Juckreizes lecken sich die Tiere häufig die Pfoten, kratzen sich oder streichen sich über die Augen. Die beschriebenen Symptome verschwinden nach 6-8 Wochen unter einer vom Tierarzt verordneten Ausschlussdiät.
Mögliche Ursachen:
genetische Veranlagung
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes in der Vergangenheit (Während eine Entzündung des Darmes vorliegt, kann eine Allergie entstehen, da unvollständig verdaute oder minderwertige Futterbestandteile die Darmschranke passieren könnten.)
Erbrechen, Appetitmangel, Druckschmerz im Oberbauch. Betroffene Hunde fressen häufig Gras. Bei starken Schleimhautläsionen auch blutiges Erbrechen möglich.
mögliche Ursachen:
Stress; vor allem sehr sensible und zu Nervosität neigende Tiere sind betroffen
verdorbenes Futter
Futtermittelunverträglichkeiten
Futtermittelallergien
Reizungen der Magenschleimhaut durch Giftstoffe
Haarlinge beim Hund sind sehr selten. Beim Auftreten von Symptomen wie Juckreiz und vermehrte Unruhe sollte man Haut und Haare näher betrachten. Finden sich hier Eier und kleine Tierchen, ist ein Befall wahrscheinlich. Flohbefall tritt häufiger auf und führt zu vergleichbaren Symptomen.
Mögliche Ursachen:
Infektion mit Haarlingen durch andere Hunde
ungenügender Parasitenschutz
Selbst bei starkem Befall meist keine durch den Besitzer erkennbaren Symptome. Sehr selten können 0,6-3mm lange Würmer im Kot oder in der Analgegend gefunden werden. Der Tierarzt kann einen Befall mit dem Hundebandwurm durch eine Kotuntersuchung anhand der Eier vermuten, für eine eindeutige Diagnose ist eine Laboruntersuchung nötig. Der Hundebandwurm ist auch für den Menschen sehr gefährlich, da er in wichtigen Organen wie Gehirn, Leber und Lunge große Zysten bildet. Diese können die Organfunktionen erheblich beeinträchtigen.
Mögliche Ursachen:
Fressen von kleinen Beutetieren, z. B. Mäusen
Verfütterung von rohen Innereien
Unzureichende Maßnahmen zur Bekämpfung von Wurmbefall (regelmäßige Kotuntersuchungen/Entwurmungen)
In Extremfällen ist der Schocktod ohne vorherige Symptome möglich. Symptome der Leptospirose sind Apathie, Fressunlust, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerz, Atembeschwerden, Kreislaufprobleme, Gelbsucht und Fieber. Betroffene Tiere trinken mehr und setzen vermehrt Harn ab. Es können Leber- und Nierenversagen auftreten.
Mögliche Ursachen:
Infektion mit dem Bakterium “Leptospira interrogans”
Trinken von verunreinigtem Wasser
Übertragung durch Urin, bei der Paarung, durch Bisswunden und im Mutterleib möglich.
Am häufigsten betroffen sind ungeimpfte Welpen und Junghunde unter 6 Monaten. Die oft tödlich verlaufende Erkrankung beginnt mit Appetitmangel, Apathie und gelegentlich Fieber. Darauffolgend tritt starkes Erbrechen und übelriechender, blutiger Durchfall auf. Durch die schwere Diarrhoe ist mit sehr hohen Flüssigkeitsverlusten zu rechnen, die zum Schock und Tod führen können. Herzmuskelschäden können vorkommen.
Mögliche Ursachen:
Ansteckung mit dem caninen Parvovirus (CPV) durch Kontakt zu infizierten Hunden oder deren Ausscheidungen
fehlender Impfschutz
bei sehr jungen Welpen: fehlender Impfschutz der Mutter (Virus kann im Mutterleib übertragen werden)
Räudige Hunde zeigen einen starken Juckreiz. Die Haut ist gerötet. Es kann zu Haarausfall kommen. Häufig sind viele Schuppen im Hundefell zu finden. Die Haut verdickt sich und durch das starke Kratzen entstehen oft Krusten.
Mögliche Ursachen:
Infektion mit der Sarcoptes-Milbe durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren
Mitbenutzung von z. B. Körbchen und Decken infizierter Tiere
Die Hündin zeigt eine Gesäugeanbildung und Milchfluss sowie oft auch Nestbauverhalten, obwohl keine Trächtigkeit vorliegt. Manche Hündinnen werden aggressiv und beschützen ihr Spielzeug. Gelegentlich erscheinen die Tiere träge. Tritt meist etwa 1-1 ½ Monate nach einer Läufigkeit auf.
Mögliche Ursachen:
Der Hormonspiegel von Hündinnen, die nicht trächtig sind, ist nach der Läufigkeit immer ähnlich dem von trächtigen Hündinnen. Deshalb kommt es bei einigen Hündinnen zu einer Scheinträchtigkeit. Eine besondere Rolle spielt hierbei das Hormon “Prolaktin”.
Die Symptome sind sehr variabel und abhängig vom betroffenen Organsystem. Klassisch für die Staupe sind Atembeschwerden, Husten, Erbrechen und Durchfall, Augenentzündungen (Erblindung möglich), Lichtscheue, Krampfanfälle, Lähmungen, Kau- und Schluckstörungen, Demenz, Zittern und gelegentlich Hautprobleme. Durch Zahnschmelzdefekte entsteht das typische “Staupegebiss”. Eine Behandlung ist äußerst schwierig und wenig erfolgversprechend. Die Krankheit endet oft tödlich.
Mögliche Ursachen:
Infektion mit dem Staupevirus durch Kontakt zu infizierten Tieren (z. B. auch Füchse und Dachse)
Ungenügender Impfschutz
Infektion der Welpen durch infiziertes Muttertier während der Trächtigkeit möglich
Nach einer Inkubationszeit von zwei Wochen bis zu einem Jahr treten die Symptome in 3 Stadien auf.
Wesens- und Verhaltensveränderung: Große Anhänglichkeit bis Scheue tritt auf. Unruhe, Ängstlichkeit, grundloses Bellen und Beißen, Lichtscheue und Fieber sind möglich.
“Rasende Wut”: Betroffene Tiere reagieren äußerst sensibel auf Reize. Sie werden grundlos aggressiv, sind orientierungslos und wandern zwanghaft umher. Das Bellen klingt verzerrt und langgezogen. Der infizierte Hund zittert vermehrt, zeigt Schluckstörungen und speichelt infolgedessen viel. Lähmungen können auftreten.
Depression: Es zeigt sich Erschöpfung. Außerdem treten immer mehr Lähmungen auf. Das Tier fällt ins Koma. Nach 3-4 Tagen im Depressionsstadium tritt der Tod ein.
Mögliche Ursachen:
Bissverletzungen (Virus ist im Speichel betroffener Tiere enthalten). Aufnahme von Kadavergewebe infizierter Tiere
ungenügender Impfschutz. Deutschland gilt als frei von Tollwut. Bei Auslandsreisen sind entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
Nach einer Inkubationszeit von 4-7 Tagen tritt lauter Husten auf. Viele Hunde würgen oder erbrechen zum Teil danach aufgrund des starken Hustenreizes. Meist geht es betroffenen Tieren ansonsten recht gut. Aber auch schwerere Verläufe mit hohem Fieber und Lungenentzündungen sind möglich.
Mögliche Ursachen:
meist Mischinfektion mit verschiedenen bakteriellen und viralen Erregern, fehlender Impfschutz
Kontakt zu vielen Hunden verschiedener Herkünfte (z. B. auf Ausstellungen, bei Prüfungen, in Hundepensionen, Tierheimen etc.). Stress und dadurch bedingt schwaches Immunsystem